Effektive Lernstrategien für Studierende

Die Key Takeaways, die du mitnehmen wirst sind eine Auswahl an effektiven Lernstrategien und die Bewertung der verschiedenen Strategien als weniger, mittel, sehr hilfreich. Auch geben wir dir wertvolle Hinweise für schnelleres Lernen mit der Learnboost KI.

Schneller Einstieg für dich

Hey, du hast dich bestimmt entschieden diesen Blogartikel zu lesen, weil bei dir die Zeit vor der nächsten Klausur drängt. Deshalb starten wir direkt durch. Alle hier aufgeführten Inhalte können als gesichert betrachtet werden. Grundlage sind die Studien des Psychologie Professors John Dunlosky und der Abteilung Hochschuldidaktik der Universität Zwickau.

Das sind die Key Takeaways, die du mitnehmen wirst:
  • Eine Auswahl an effektiven Lernstrategien
  • Bewertung der verschiedenen Strategien als weniger, mittel, sehr hilfreich
  • Hinweise für schnelleres Lernen mit der Learnboost KI

Um in schnellen Zügen den Urheber, dieser hilfreichen Zusammenstellung zu würdigen, kurz ein paar Infos zu John Dunlosky:

Er und sein Team haben in einem aufwendigen Prozess über 700 Studien und Experimente zu Lerntechniken ausgewertet. Dabei lag der Fokus auf der Alltagstauglichkeit, der Übertragbarkeit auf verschiedene Lernende und der Förderung des Verständnisses. Das Ergebnis war überraschend: Die am häufigsten genutzten Lerntechniken waren wenig effektiv, während effektive Techniken oft nicht bekannt waren. Die Autoren schließen daraus, dass Lehrende dazu ermutigt werden sollten, explizit Lerntechniken in ihre Lehr- und Lernziele einzubeziehen, um Studierenden den größtmöglichen Nutzen zu bieten. Die zugehörige Studie findest du hier: die komplette Studie (engl.).

Lerntechniken mit geringem Nutzen

Wiederholtes Lesen

Unter Studierenden gilt das "wiederholte Lesen" eines Textes als eine der beliebtesten Lerntechniken. Obwohl Lernen keine eindeutige Definition hat, wird Lesen oft als gleichbedeutend mit Lernen betrachtet. Studierende, die lesen, vertiefen sich in den Inhalt und scheinen somit zu lernen. Jedoch zeigen Untersuchungen, dass die Wirksamkeit des "wiederholten Lesens" eher gering ist, was von Studierenden und Lehrenden oft nicht hinterfragt wird. Die schlechten Lerneffekte des "wiederholten Lesens" lassen sich damit begründen, dass diese Technik oft nicht besonders aufregend ist und eine aktive Auseinandersetzung mit dem Inhalt fehlt. Bei anspruchsvollen Texten kann der Leser schnell gedanklich abschweifen und somit keinen Nutzen aus dem Lesen ziehen. Allerdings kann der Lerneffekt durch eine größere Zeitspanne zwischen dem ersten und dem wiederholten Lesen verbessert werden. Eine spezielle Schulung für diese Technik ist in der Regel nicht notwendig.

Hervorhebung und Unterstreichung

Unter Studierenden ist es gängige Praxis, wichtige Stellen des Lernmaterials zu kennzeichnen. Doch die Wirksamkeit der Lerntechnik "Hervorhebung und Unterstreichung" ist begrenzt, wie Lernforscher herausgefunden haben. Zwar kann das Herausarbeiten relevanter Aspekte durch Markieren eine hilfreiche Herangehensweise sein, aber es sollten weitere Techniken angewandt werden, um ein tieferes Verständnis des Lernstoffes zu erlangen.

Die Technik kann sogar kontraproduktiv werden, wenn Studierende Schwierigkeiten haben, die wichtigsten Punkte eines Textes zu identifizieren oder zu viele Stellen markieren. Einseitig angewendet, schwächt sie auch die Fähigkeit, Schlussfolgerungen aus komplexen Texten zu ziehen. Wenn jedoch Lehrende die Markierungen vornehmen oder die Studierenden gezielt darauf trainiert werden, relevante Fakten zu unterscheiden, kann die Technik positiv auf das Lernen wirken. Allerdings erfordern solche Trainings viel Zeit und Engagement.

Zusammenfassungen

Zusammenfassungen des Lernstoffs sollen die wichtigsten Punkte oder den Kern des Stoffs erfassen. Hierbei werden Exzerpte (Auszüge aus einem Text) von Konspekten (übersichtliche, sinngemäße Zusammenfassung) unterschieden. Auch diese Technik ist unter Studierenden weitverbreitet und nachweislich nicht besonders effektiv, um nur nach dem Erstellen einer Zusammenfassung bereits alles im Kopf behalten zu können. Das bedeutet: allein mit Zusammenfassungen kommt man nicht weit.

Allerdings ist eine prägnante und gute Zusammenfassung die beste Grundlage, um eine große Menge an Inhalten komprimieren und so überhaupt lernbar zu machen. Somit kann die Zusammenfassung nicht als die beste Form für die Klausurvorbereitung gesehen werden, wenn sie für sich alleine steht. Als Grundlage für den weiteren Lernprozess ist sie aber meist unabdingbar. Viele Studierende verlassen sich somit zu Recht auf ihre mühevolle und sorgfältig erstellte Zusammenfassung.

Damit dieser Prozess genauso hilfreich bleibt wie bisher, aber weniger anstregend und zeitintensiv kann dir hier Learnboost unter die Arme greifen und smarte Zusammenfassungen mit KI auf Knopfdruck erstellen. Mehr erfährst du unter www.learnboost.tech.

Schlüsselwörter

Die Verbindung des Lernmaterials mit Schlüsselwörtern ist eine altehrwürdige Technik des späten 19. Jahrhunderts. Du kennst sie bestimmt auch unter dem Namen “Eselsbrücken”. Studierende nutzen die Technik der Schlüsselwörter meist als letzten Ausweg bei der Bewältigung von Lernaufgaben, an denen die Anwendung anderer Techniken scheiterte.

Die Technik scheint besonders gut für das kurzzeitige Behalten von Informationen geeignet zu sein. Untersuchungsergebnisse weisen nicht nur nach, dass nachhaltiges Lernen mit dieser Technik unerreicht bleibt. Das Vergessen von Lerninhalten wird mit der Technik sogar gefördert. Interessant, oder? Es wird angenommen, dass die Verbindung Schlüsselwort-Lernstoff mit anderen Verbindungen zu dem Schlüsselwort konkurriert und langfristig verdrängt wird. Außerdem lässt sich nicht für jeden Lerngegenstand ein passendes Schlüsselwort finden. Für Lernaufgaben, die über bloßes Auswendiglernen von Fakten hinausgeht, ist diese Technik schlicht nicht geeignet. Natürlich kann es hier individuelle Präferenzen und Abweichungen geben.

Mentale Bilder

Dies ist eine Technik, bei der die Studierenden während des Lesens oder Hörens von Texten versuchen, mentale Bilder für beschriebene Phänomene oder Prozesse zu finden. Dabei soll der Effekt ausgenutzt werden, dass ein Erinnern an konkrete Bilder einfacher ist als an abstrakte Sachverhalte. Die Ergebnisse der Lernforschung sind für diese Technik allerdings ernüchternd.

Natürlich haben die Studierenden für die Anwendung dieser Lerntechnik Vorteile, denen es leicht fällt, mentale Bilder für einen Lernstoff zu finden. Ein gewisses Faible für Fantasie und konkrete Situationen erhöht den Nutzen dieser Lerntechnik. Das Finden von Analogien oder bildhaften Vorstellungen von beschriebenen Situationen und Effekten muss anderenfalls erst umfänglich geübt werden. Aber auch der Lerninhalte bestimmt den resultierenden Lerneffekt. So ist Visualisierung für „bild-freundliche“ Lernstoffe eher geeignet. Im akademischen Kontext mit häufigen abstrakten Inhalten wird die Technik nur in wenigeren Fällen passend sein. Unterstützen kann sie bei der Einprägung von Lerninhalten trotzdem.

Lerntechniken mit mittlerem Nutzen

Erweiterte Befragung (elaborative interrogation)

Bei dieser Technik fragen sich die Lernenden während der Auseinandersetzung mit dem Lernstoff, warum ein Fakt oder ein Konzept richtig sein soll. Beispielsweise kann der Lernstoff in regelmäßigen Abständen mit der Frage: „Warum soll das wahr sein?“ hinterfargt werden. Dadurch wird eine aktive, tiefgründige Auseinandersetzung mit dem Lernstoff gefördert.

Die positiven Lerneffekte der „erweiterten Befragung“ werden in Studien zumindest über kurze Zeitspannen nachgewiesen. Ob mit dieser Technik auch nachhaltige Lerneffekte gefördert werden können, bleibt dagegen offen. Außerdem hängt die Wirksamkeit stark von weiteren Faktoren ab. So profitieren Studierende mit umfangreichem Vorwissen deutlich mehr von dieser Technik..

Selbsterklärungen (self-explanation)

Bei dieser Technik versuchen Studierende, sich das Lernmaterial selbst verständlich zu machen bzw. sich einen Sachverhalt selbst zu erklären. Und obwohl die Selbsterklärungen nicht immer fachlich richtig oder angemessen sind, weisen Studien gute Erinnerungsleistungen und Problemlösefähigkeiten durch die Anwendung der Technik nach.

Der Lerneffekt durch Selbsterklärungen zeigt sich in Untersuchungen relativ unabhängig von der Komplexität des Lernstoffs, dem Anforderungsniveau an die kognitive Verarbeitungstiefe und den Merkmalen der Lernenden. Selbsterklärungen fördern das Verstehen eines Lernstoffs unabhängig davon, ob Studierenden spontan Selbsterklärungen liefern oder diese durch Lehrende angeregt werden.

Das Erlernen der Technik benötigt nur wenig Zeit. Allerdings nimmt die Anwendung der Technik viel Zeit in Anspruch. Studierende müssen kausale Argumente finden, Implikationen erkennen, Analogien bilden, Vergleiche anstellen, Beispiele suchen oder Vorwissen aktivieren. Am besten probierts du für dich einfach selber aus, ob sich der Zeitinvest im Vergleich zur Lernleistung bei dir lohnt. Ein Tipp dafür am Rande: in der Lerngruppe macht es wahrscheinlcih am meisten Spaß.

Verschachteltes Üben (interleaved practice)

In der Regel werden die verschiedene Lerninhalte nacheinander gelernt. Lehrbücher und Lehrveranstaltungen sind danach aufgebaut. Bei „verschachteltem Üben“ wird in einer Lernphase jedoch zwischen verschiedenen Inhalten und Problemen gesprungen. Der Lerneffekt im Vergleich zum thematisch getrennten Lernen ist beachtenswert.

Interessant ist, dass Studierende, die Lerninhalte thematisch getrennt lernen, während des Lernens schnellere Erfolge zeigen. „Verschachtelt übende“ Studierende schneiden zusätzlich deutlich besser in Prüfungen ab. Erklärt wird dieser Effekt mit der verbesserten Fähigkeit, zwischen verschiedenen Aufgaben umschalten zu können. Außerdem werden durch das "verschachtelte Üben" tendenziell nachhaltige Effekte vermutet. Wichtier hinweis: Die Technik erscheint in Studien besonders effektiv in mathematischen Fächern und weniger für das Üben einer Fremdsprache zu sein.

Lerntechniken mit hohem Nutzen

Selbsttests / Selbstabfragen

Für die meisten Studierenden gehören Prüfungen zu den ungewünschten Notwendigkeiten des Bildungssystems. Wahrscheinlich würdest du, wie die meisten Studierenden lieber wenige als mehr Prüfungen schreiben. Dieser Tatbestand überschattet allerdings die positiven Effekte von Tests und Prüfungen auf das Lernen. In Selbsttests prüfen die Studierenden sich selbst durch Lernkarten, Problemlösungen oder Probeprüfungen - alles in einem geschützten Rahmen. Lernforscher bezeichnen Selbsttests als „Allzwecktechnik“.

Untersuchungen zeigen, dass sich der positive Lerneffekt der Technik in Kurz- wie auch in Langzeittests zeigt und unabhängig von dem Fähigkeitsniveau der Studierenden nachgewiesen werden kann.

Neben den Rückmeldungen zu den Testergebnissen wirken die Selbstabfragen besonders gut, wenn sich Studierende in den Testphasen ganz auf ihr Gedächtnis verlassen (keine Hilfsmittel) und wenn die Selbsttests solange wiederholt werden, bis ein Sachverhalt gelernt wurde. Das kann auch in einer Lerngruppen mit der richtigen Lernparternin bzw. dem richtigen Lernpartner Spaß machen und gut funktionieren.

Auf den ersten Blick stellt zwar der zusätzliche Zeitaufwand für das Selbstabfragen eine Minderung der Lernzeit dar, daher der Tipp statt sich eigene Multiple Choice Test oder Klausurfragen zu basteln, auf Alt-Klausuren zurückgreifen. Allerings kann auch das Brainstormen von Fragen für eine selbst konzipierte Test-Klausur schon eine Lerntechnik sein…

Lernen über einen längeren Zeitraum

Die meisten Lerntechniken beantworten die Frage: Was tun? Die folgende Technik thematisiert das WANN. Denn viele Studierende befürworten nicht nur das Pauken kurz vor der Prüfung (Bulimie-Lernen). Richtig, viele machen das… Sie halten diese Einheiten auch für ein effektiv gestaltetes Lernen.

Die Überzeugung, man könne mit dem Üben und Trainieren kurz vor der Bewährungssituation beginnen, wird nahezu ausschließlich im Zusammenhang mit (Hoch-)Schule gezeigt. In anderen Kontexten wie der Forschung oder auch im Zusammenhang mit sportlichen Aktivitäten, gehen die Akteure davon aus, dass Fähigkeiten durch kontinuierliche Anstrengungen über längere Zeiträume entwickelt werden müssen. Kein Athlet beginnt sein Training erst in der Woche vor dem Wettkampf.

Auch wenn das Pauken kurz vor der Prüfung immer noch besser ist, als gar nicht zu lernen, kann das Lernen in solch kurzen Zeiträumen nicht mit einem Lernen der Inhalte über längere Zeiträume mithalten. Pauken ist kein effektives Lernen. Ein so aufgenommener Sachverhalt wird sehr schnell wieder vergessen. Eine Verteilung der Lerneinheiten auf einen längeren Zeitraum führt hingegen zu einer extremen Zunahme („incredible boost“) des Lerneffekts - ohne, dass insgesamt mehr Zeit für das Lernen investiert werden muss.

Deshalb unterstützen wir dich mit Learnboost deine Lernmaterialien auf Knopfdruck zusammenzufassen und Mindmaps sowie Lernkarten zu erstellen. Dann hast du mehr (oder überhaupt) Zeit zum Lernen, statt dich nur mit der Arbeit davor beschäftigen zu müssen.

Entscheidet für das lernen über einen längeren Zeitraum ist der Abstand zwischen Lernen und Abrufen des Stoffes. Sollte ein Wissen beispielsweise in einer Woche abrufbar sein, wird empfohlen, die Lernsitzungen 12 bis 24 Stunden auseinander zu legen. Soll sich an etwas noch in fünf Jahren erinnert werden, sollten die Sitzungen 6 bis 12 Monate auseinanderliegen. Des Weiteren wird die Nachhaltigkeit studentischen Lernens dadurch bestimmt, wie tiefgründig die Verarbeitung des Lernstoffes in den Sitzungen erfolgt. Die Wirkung des „Lernens über einen längeren Zeitraum“ wird also auch von den eingesetzten Lerntechniken in den Lernphasen bestimmt. Die Kombination mit „Wiederholtem Lesen“ oder „Hervorhebungen und Unterstreichungen“ hemmt die Potentiale. In Verbindung mit effektiven Techniken wie „verschachteltes Üben“ oder „Selbsttest“ wird die Wirkung des „Lernens über einen längeren Zeitraum“ gestärkt.

Obwohl die Technik für ganz unterschiedliches Lernmaterial geeignet ist, fällt der Lerneffekt bei komplexen Aufgaben wie das Steuern von Flugzeugen geringer aus. (Interessant…)

Studierenden wird die Anwendung des „Lernens über einen längeren Zeitraum“ durch die Bündelung von Themen in Lehrbüchern und Lehrveranstaltungen erschwert. In der Regel werden darin Themen einmal behandelt und nicht wieder aufgegriffen. Hinzu kommt die Tendenz von Studierenden, lästige Aufgaben aufzuschieben (Prokrastination). Das Aufschieben von Lernzeit bis kurz vor der Prüfung ist eine Folge dessen. Überzeugt euch daher am besten selbst von der Effektivität der Techniken. und wie es immer so schön heißt: “Übung macht den Meister”, manchmal braucht man auch ein bisschen, bis eine Lerntechnik für einen selbst gut funktioniert.

Auf geht`s und viel Erfolg!

In diesem Sinne viel Erfolg beim weiteren Lernen und überprüf am besten für dich selbst, welche Techniken gut zu dir passen und welche nicht. Manchmal kann das ausprobieren einer neuen Lerntechnik am Anfang anstrengender sein, als das sie Zeit und Arbeit spart und das Lernen erleichtert. Versuch am besten einen langfristigen Vorteil beim Ausprobieren als Motivation zu nehmen. Auch ergibt es sicher Sinn, dass nicht alle Lerntechniken gleichzeitig angewendet das Maß aller Dinge sind. Bedien dich aus dieser Sammlung einfach als wäre es ein guter Werkzeugkasten und lass das liegen, was du nicht gebrauchen kannst. (Mit einem Schraubenzieher würde man ja auch keinen Nagel in die Wand hämmern…)

Möchtest du dir noch mehr Zeit sparen, können wir unser Study-Tool Learnboost ans Herz legen (kostenlos testen geht immer). Hiermit erstellst du Zusammenfassungen, Mindmaps und Lernkarten mit KI auf Knopfdruck und kannst diese direkt als Basis für das Anwenden der aufgeführten Lernstrategien nehmen. Unverständnis und Fragen lassen sich nebenbei mit dem KI-Tutor von Learnboost klären. Viel Erfolg!

"Ein Werkzeugkasten, der dich vor deiner nächsten Klausur retten kann."

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